Rohstoffe 101 - Bienenwachs
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Der satte intensive Duft von goldenem Bienenwachs ist Teil meiner Kindheit. Meine männlichen Vorfahren waren alle Imker.
So herrschte bei uns nie Mangel an Honig und natürlich auch nicht an Bienenwachs. Mein Vorrat ist immer noch recht groß und wird mir noch lange ausreichen. Gut, dass Bienenwachs gefühlt ewig hält.
Für mich war es aber eigentlich nicht gedacht, die Honigbienen erzeugen es für die Produktion der Bienenwaben.
Die aus Wachsdrüsen ausgeschwitzten Wachsplättchen haben ursprünglich eine weiße Farbe. Die gelbe Färbung entsteht durch die Aufnahme eines Inhaltsstoffs des Blütenpollens, des Pollenöls, das wiederum den Naturfarbstoff Carotin enthält. Gereinigt und weiß gebleicht kommt es als Cera alba (weißes Wachs) in den Handel häufig in leicht zu dosierender Pastillenform. Cera Alba fehlt allerdings der charakteristische Duft.
Bei Zimmertemperatur ist Bienenwachs fest und fühlt sich leicht klebrig an.
Bei 62 bis 65°C wird Bienenwachs flüssig, am besten im Wasserbad oder in der Bain Marie.
Es dient in kosmetischen Formulierungen als Konsistenzgeber und leichter Emulgator.
Geringe Mengen verdicken, größere Mengen verhärten das Endprodukt. Bienenwachs erhöht die Fähigkeit des Produktes auf der Haut oder den Lippen zu haften.
In Lebensmittel erlaubt finden wir es da unter der Bezeichnung E901.
Mittlerweile ist besonders Biobienenwachs sehr selten zu finden und ein sehr stark nachgefragter Rohstoff geworden, was sich natürlich im Preis bemerkbar macht.
Unser Bienenwachs stammt aus Imkereien, welche offiziell EU BIO zertifiziert sind und regelmäßig kontrolliert werden.
Nerd bonus: Bienenwachs wird zur Herstellung von PRP (Petroleum Remediation Product) verwendet, einem Pulver, das in Wasser ausgelaufenes Öl binden kann und beim Deepwater horizon spill, der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 eingesetzt wurde.
Bis dahin viel Spaß beim Selberrühren, deine Viktoria
1 Kommentar
Schön zusammengefasst! Lieben Dank.