Na, sauber! Tenside und ihre Wirkungsweise
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Eincremen alleine reicht nicht, wir müssen unsere Haut auch gründlich reinigen.
Dabei entfernen wir Schweiß und Talgreste, Makeup, Hautschüppchen, Mikroben und alles was uns so den ganzen Tag anfliegt. Auf meinen Asienreisen war das beträchtlich. Mein Gesicht und meine Hände waren alleine durch die Belastung der Luft ständig fühlbar schmutzig.
Diese zu entfernenden Substanzen sind entweder wasser- oder fettlöslich. Wobei für ersteres Wasser zur Entfernung ausreichen könnte. Nun hat Wasser eine recht hohe Oberflächenspannung. Um dich beim Duschen aber optimal zu reinigen, ist es wichtig, dass es sich auf deinem Körper gut verteilt und dich schnell und ausreichend benetzt.
Tenside sind in Lage die Oberflächenspannung herabzusetzen. Man bezeichnet sie auch als oberflächenaktive Substanzen.
Sehr hohe (A), hohe (B), niedrige (C) und sehr niedrige (S) Oberflächenspannung MesserWoland, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Tenside spielen in unserem Alltag eine große Rolle. Du findest sie in Shampoos, Duschgel, Zahnpasta aber auch in Wasch- und Spülmitteln, Weichspüler uvm. Sie schäumen mehr oder weniger stark, was aber nichts über ihre Reinigungskraft aussagt.
Durch ihre emulgierende Wirkung sind sie mit ihrem fettliebenden Ende in der Lage Schmutz zu binden. Da sich ihr hydrophiles Ende mit Wasser verbindet, ermöglichen sie das Abspülen der Verunreinigungen.
Reizen Tenside unsere Haut?
Tatsächlich unterscheiden wir milde und aggressive Tenside. Manche machen ihren Job so gut, dass sie unser Haut dabei reizen können. SCI (Sodium Cocoyl Isethionate) gilt als besonders mildes Tensid. Ich nutze es gerne in festen Shampoos und auch meinem geliebte Duschbarren. SCI reinigt sehr gut und bildet einen stabilen, feinen Schaum. Es ist für vegane Kosmetik geeignet.
Trotzdem ist zu bedenken, dass auch heißes Wasser unser Hautfett abträgt und zusammen mit Tensid, den Schutzmantel unsere Haut kompromittieren kann. Auch Tenside, die nach der Wäsche in der Kleidung verbleiben, können Juckreiz und Rötungen auslösen.
Hier gilt also wie beim Konservierungsmittel: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich, um unsere Haut und unsere Umwelt zu schützen.